Es gibt Tage, da spüre ich klar: Ein Kapitel meines Lebens schließt sich. Mein Kreativraum, meine bisherigen Angebote – all das, was mir so vertraut war – darf jetzt losgelassen werden. Und gleichzeitig weiß ich noch nicht, was danach kommt.
Wie fühlt es sich an, mitten in diesem Übergang zu stehen – ohne Plan, ohne Gewissheit, aber mit Vertrauen?
Loslassen bedeutet, Platz zu schaffen
Loslassen klingt manchmal poetisch. In Wirklichkeit fühlt es sich oft an wie ein leerer Raum: Gewohnte Strukturen verschwinden, der Kalender wirkt plötzlich durchlässig, und Sicherheiten fallen weg. In dieser Leere zeigt sich eine stille Einladung: Nicht sofort füllen. Sondern aushalten.
Das Aushalten von Nichtwissen
Früher hätte ich jede Lücke sofort gefüllt – mit neuen Ideen, Plänen, Konzepten. Heute übe ich, im Nichtwissen zu bleiben. Es ist ungewohnt, manchmal auch beängstigend. Aber genau dort wächst Vertrauen:
- Vertrauen, dass Neues von selbst sichtbar wird.
- Vertrauen, dass ich nicht alles steuern muss.
- Vertrauen, dass mein Herz den Weg kennt, auch wenn mein Kopf ihn noch nicht sieht.
Erste Zeichen für Neues
Und doch – da sind sie: kleine Samen. Eine Begegnung, ein Impuls im Morgenlicht, eine Idee, die leise anklopft. Noch nicht reif, umgesetzt zu werden. Aber deutlich genug, um zu spüren: Es wächst bereits etwas, das ich noch nicht benennen kann.
Loslassen heißt: leer werden, damit Neues landen darf.
Nichtwissen heißt: vertrauen, dass das Leben den nächsten Schritt zeigt.
Vielleicht kennst du diesen Zwischenraum auch – in deiner Arbeit, in deiner Beziehung, in deiner Rolle als Mutter oder Frau. Vielleicht spürst du ebenfalls: Es geht nicht darum, sofort zu wissen, sondern darum, bereit zu sein.